Mittwoch, 28. August 2013

Wichtige Kauftipps für mobile Navigationsgeräte

Am wichtigsten beim Kauf eines Navigationsgeräts ist die Wahl des richtigen Navis. Entscheidend sind dabei vor allem Einsatzgebiet und Einsatzhäufigkeit. Fest installierte Navigationsgeräte sind für die häufige Verwendung in einem Fahrzeug empfehlenswert. Für verschiedene Fahrzeuge und Outdoor eignen sich am besten mobile Systeme. Bei häufiger Nutzung sollte dabei auf ein Komplett-Navigationssystem (PNA) zurückgegriffen werden, für gelegentliche Einsätze sind PDAs oder Handys ausreichend.

Geschwindigkeit, Handhabung, Display, Lautstärke, Zubehör - auch diese Punkte sind einen genaueren Blick wert. Interessant ist beispielsweise, wie viel Zeit das System für einen ersten Signalempfang und für die Routenberechnung benötigt. üblich sind für den Signalempfang Zeiten unter 30 Sekunden und für die Routenberechnung zwischen 5 Sekunden für Nahziele und 25 Sekunden für Fernziele.

Eine große Rolle bei der Geschwindigkeit spielt der Chipsatz des GPS-Empfängers. Am schnellsten ist derzeit der Chipsatz SIRF III. Einige Geräte können vom PC die Standorte der GPS-Satelliten übernehmen und für sieben Tage im Voraus speichern. Damit ist das Navigationsgerät auch nach längerer Zeit ohne Signal schneller wieder auf Empfang. Je nach Hersteller nennt sich diese Funktion beispielsweise QuickGPSfix oder Premium-GPS.

Sollen es lieber regionale Karten oder doch Europa sein?
Den Preis für ein mobiles Navigationsgerät ist auch durch das Kartenmaterial bestimmt. Das Mindestangebot liegt bei Zentral- oder Gesamt Europa. Wer darüber hinaus unterwegs ist, kann bei einigen Anbietern sogar auch dafür fündig werden. 
Achten Sie also auf die Bezeichnung LMU, LMT oder nüMaps Lifetime, dort erhalten Sie kostenlose  Karten-Updates für die gesamte Laufzeit des Gerätes.

Einfache Bedienung des Navigationsgeräts und eine solide Befestigung
Für eine einfache Bedienung muss das Menü des Navigationsgeräts klar und logisch aufgebaut sein. Bei der Routenberechnung sollten mindestens die automatische Neuberechnung bei Fahrfehlern, die Einplanung von Zwischenstopps und die Wahlmöglichkeit zwischen schnellster und kürzester Route verfügbar sein. Die Darstellung der Route auf dem Display muss sich zudem schnell erfassen lassen, um den Fahrer nicht zu lange vom Verkehrsgeschehen abzulenken. Um bessere Ansichten zu genießen, sollte keine Zollgröße unter 5 Zoll liegen. 
Im Lieferumfang sind bei den meisten Anbietern eine Saugnapfhalterung für die Windschutzscheibe enthalten. Wichtig: Eine einfache Befestigung und bei Vollbremsungen kein Abfallen von der Scheibe ist ein Muss.  Bei den vielen Halterungen hat sich die Saugnapfhalterung gegen Schwanenhals und Klemm-Halterung klar durchgesetzt. Herbert Richter hat sich mit seinen Halterungen bei bekannten Hersteller wie Becker einen sehr guten Namen gemacht und bietet diese im Modell active.7sl im Lieferumfang mit an. 

Verfügt das Navigationsgerät über einen Touchscreen, sollte dieser schnell  auf die Berührung mit Fingerspitzen oder Stift reagieren. Die Anzeige des Displays muss auch bei direkter Lichteinstrahlung noch gut lesbar sein. Da die Anzeige eine Ergänzung zur Sprachausgabe ist, sollte auch geprüft werden, ob die Ansagen im Auto gut verständlich sind.

TMC-Pro - Digitaler Empfang von Verkehrsmeldungen ein Minimum
Nachdem die ersten Navigationsgeräte mit TMC, Verkehrsmeldungen auf das Navi übertragen hatte, ist dieser Dienst in die Jahre gekommen und wurde von TMC pro abgelöst. Die Bandbreite zum Übertragen von Störungen im Verkehr waren bei TMC sehr begrenzt, was die Hersteller zum Handeln aufforderte. Um auf dem Markt mitzuwirken mussten  schnellere Empfänger in die Geräte eingebaut werden. Das Minimum sind dabei Empfänger für den digitalen Empfang von Verkehrsstörungen, auch wenn ihr Auto kein Digital-Radio besitzt. Es handelt sich dabei um einen digitalen Empfänger im Navigationsgerät, der viel mehr an Meldungen verarbeiten kann. Wem das noch nicht ausreicht, greift auf den Live-Dienst zurück, welcher Störungen im Minuten-Takt übermittelt. 

Der Nachkauf von Zubehör kann schnell ungeplant hohe Kosten verursachen. Ein ausgedrucktes Handbuch im Lieferumfang ist deshalb ebenso wichtig wie ausreichendes Kartenmaterial und bei mobilen Systemen das Netzgerät und ein Adapter für den Zigarettenanzünder. Wird das Navigationsgerät oft im Outdoor verwendet, sollte auch die Akkuleistung in die Kaufentscheidung einfließen.

Achtung Stau und wie reagiert das mobile Navigationsgerät?

Sich navigieren zu lassen ist eine feine Sache, doch wenn die geplante Route im jetzigen Augenblick in den nächsten Stau führt, nützt auch das beste Navigationsgerät nichts. Deshalb ist der Einsatz aktueller Verkehrsinformationen inzwischen ein wichtiges Mittel der meisten Navigationsgeräte-Programme. Doch wie genau sind solche Informationen und wie gelangen sie auf Ihr Navigationssystem?

Traditionelle Methoden

Seit einigen Jahren bekannt sind die Verkehrsfunkmeldungen im Radio. Sie sind häufig ungenau und veraltet, da sie auf Berichten von Staumeldern, einigen wenigen Überwachungskameras und der Polizei basieren. Für spezielle Warnhinweise wie die zu Falschfahrern, die von anderer Technik nicht erfasst werden können, sind solche individuellen Meldungen auch heute noch unverzichtbar. Außerdem nutzen die Anbieter von Verkehrsdaten Sensoren. Die Methode ist zwar am Messpunkt sehr genau, aber viel zu teuer, um zum Beispiel auch Bundesstraßen und Stadtgebiete zu erfassen.

Eine dritte Quelle sind PKW und LKW, die selbst ihre anonymisierten Positionsdaten an die Zentrale senden, die sogenannten Floating Car Data. Der Fahrer merkt davon nichts und hat auch keine Extrakosten zu befürchten. Dieses Verfahren ist allerdings recht teuer für den Betreiber, der die Übertragung bezahlen muss.

Immer aktuell in Sachen Stau

Um ein besseres Bild über die Verkehrslage für Autobahnen zu bekommen, sind in den letzten Jahren einige Verbesserungen dazugekommen, mit denen die Abdeckung optimiert wird.

Einmal ist das die Generierung von Verkehrsinformationen aus den Bewegungsdaten von Mobilfunknutzern. Millionen T-mobile- Kunden lassen sich über das Funknetz orten und ihre Bewegungsmuster interpretieren. Eine ähnliche Methode verwendet der Konkurrent TomTom bei seinem Dienst HD Traffic mit Vodafone. Dabei entstehen anonymisierte Informationen, die nur erkennen lassen, dass sich jemand mit einer bestimmten Geschwindigkeit bewegt, aber nicht, wer sich da bewegt. Diese Daten fließen in ein Diagramm ein ergeben sich Veränderungen der Geschwindigkeit, sind damit Aussagen über Staus möglich. Dies erfolgt automatisch. Allerdings ist die Genauigkeit der Positionierung im Mobilfunknetz nicht so hoch wie bei GPS per Satellit.

Als Alternative gibt es deshalb auch sogenannte Spurdaten von GPS-Geräten. Daten liefern hierfür unter anderem Fahrzeuge wie Paketdienste oder Taxis sowie GPS-Empfänger in Handys und Navigationsgeräte mit Mobilfunk-Modul. Navteq greift etwa auf GPS-Daten von Nokia und Navigon zurück. Dank der rasant zunehmenden Verbreitung solcher Endgeräte gibt es inzwischen eine ausreichend große Basis von sehr genauen Daten.

Es muss richtig interpretiert sein

Wichtig ist, dass die Vielzahl an Datenmaterial, die ständig in den Zentren der Anbieter ankommen, auch richtig interpretiert wird, denn es gibt immer wieder Muster in den Bewegungsbildern, die keinen Regeln folgen. So ist der innerstädtische Verkehr durch Ampeln geprägt, deren Rotphasen gerade im Berufsverkehr auch schon als Stau ausgibt. Selbst ein Müllfahrzeug in einer einspurigen Straße kann im Berufsverkehr für kurzzeitigen Stillstand sorgen. Trotzdem würde wohl niemand deswegen gleich eine Route planen.

Außerdem müssen die Ursachen für Störungen im Verkehr in die Auswertung einbezogen werden. Sperrungen haben zum Beispiel andere Konsequenzen als kurze Blockierungen einzelner Spuren. Dienste wie HD Traffic zeigen deshalb bei den Verkehrsmeldungen meist auch die Ursache im Display an und berechnen den Zeitbedarf für eine Alternativroute. Das aufbereitete Produkt liefern Dienstleister wie Navteq oder TomTom an Kunden aus der Industrie oder nutzen es selbst für ihre Angebote z.B. Navigationsgeräte mit HD-Traffic-Funktion

So kommt es auf ihren Navigationsgerät an

Wenn die Daten vom Anbieter aufbereitet sind, müssen sie nur noch an die Endgeräte verschickt werden. Der TMC und der erweiterte Dienst TMCpro setzt hier auf Standard des Radio-Datenkanals. Wo der TMC kostenlos zum Navigationsgerät ist, verlangt der Service TMCpro entweder eine Abogebühr oder ein Aufschlag auf den Kaufpreis der Navi-Hardware. Der Hauptnachteil dieser als Datenkanal für Radios konzipierten Übertragung ist die begrenzte Datenmenge, die dem heutigen Verkehrsaufkommen kaum noch gerecht wird.

Deshalb nutzen die Anbieter inzwischen Mobilfunk zur Übertragung von Verkehrsinformationen, zum Beispiel indem sie dafür die SIM-Karten in Highend-Navigationsgeräten verwenden. Auch die Autohersteller verbauen in ihren Fahrzeugen zunehmend SIM-Karten, die ausschließlich dem Datentransfer dienen. Einer freien Fahrt steht damit nun nichts mehr im Wege.